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Die Rauhnächte

Zwischen Weihnachten und dem 6. Januar ist eine besondere Zeit. Sie ist uns etwas abhandengekommen, doch hin und wieder werde ich tatsächlich an die „12 Nächte“ erinnert. Wenn zum Beispiel meine Oma mir erzählt, dass man in diesen Tagen keine Wäsche aufhängen soll oder die Träume der 12 Nächte sich für Prophezeiungen eignen. Und ja, schon mehrfach träumte sie eine Begebenheit, die Wirklichkeit wurde und berichtete davon.

Die Rauhnächte sind sehr alt und vorchristlichen Ursprungs. Feste um den 21. Dezember (Wintersonnenwende) sind für das Gebiet des heutigen Deutschlands, Skandinaviens und der Britischen Inseln belegt. Erste nachweisbare Feste am 25. Dezember sind für das Römische Reich im 4. Jh. n.Chr. nachgewiesen. Macht man sich klar, dass die längste Nacht am 21.12. hinter uns und den durch Ackerbau geprägten Völkern liegt, ist es nur logisch, dass diese Tage hervorgehoben wurden, dass gefeiert wurde, aber man auch gern in die Zukunft blicken wollte, Zeichen deutete und böse Geister vertreiben wollte. Wie erleichternd muss es gewesen sein, wenn die Tage wieder länger wurden und es Monat für Monat wärmer wurde.

Wie ist es 2022? Wir stressen uns vor Weihnachten für Weihnachten, vor dem Jahreswechsel, hecheln alle Bekannten und Familienangehörigen zu einem Besuch ab, da sonst keine Zeit ist. Für so „Aberglaube“ ist doch weder Zeit noch denkt jemand überhaupt dran. Doch uns würde es guttun, diese Tage dafür zu nutzen, das Jahr zu reflektieren, Pläne für das neue zu schmieden und inne zu halten. Dann sind wir vielleicht wieder empfänglicher für diese besondere Zeit.

Die Sache mit der Wäsche ist ein weit verbreiteter Brauch, wonach sich in der Leine die sog. Wilde Jagd verfangen könnte und die weiße Wäsche von den Reitern mitgenommen wird und im Jahr als Leichentuch Verwendung findet.

Geblieben und bekannt ist uns das Bleigießen zu Silvester. Vielleicht die moderne Version eines alten Orakelbrauches?

Eine schöne Weihnachtszeit euch allen ?

Huhu, ich bin Marie, 39 Jahre, Ehefrau, berufstätige Mama, Historikerin, Archäologin, Holzländerin, Naturliebhaberin, Hobbykünstlerin, Bastelbiene und wohne in einem Dörfchen bei Erfurt. Mein Blog ist so vielseitig wie ich und gern nehme ich dich mit auf die Reise zu Kunst und Kultur in Thüringen und einem kreativen Familienleben im Herzen Deutschlands.

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